Schulgarten
Alles begann im zeitigen Frühjahr des Jahres 2016 mit der Begehung eines sehr „verwunschenen“ Schulgartens der ehemaligen Karl-Sörensen-Schule – der indes kaum noch als ein solcher zu erkennen war. Doch schnell stand fest, dass dieser Flecken Erde, der sich hinter dem Hauptgebäude der JBS-Außenstelle in der Lindenstraße befindet, „wiederbelebt“ werden sollte. Allerdings war auch klar, dass dies nicht „über Nacht“ geschehen würde, hatte sich die Natur doch hier ein Stück Stadtland im wahrsten Sinne des Wortes „zurückerobert“. Es gab ein dickes Geflecht von mit Stacheln bewehrten, schlummernden Brombeersträuchern, eine kaum noch erkennbare „Kräuterschnecke“, viele große Baumstümpfe, eine sehr dicke Grasnarbe und einen Hauptweg, der längst von Gras und Moos überwuchert war. Allein ein Ensemble fest installierter Sitzbänke sowie der dorthin führende Weg waren in einem annehmbaren Zustand.
Im Laufe des zweiten Schulhalbjahres wurde dann von verschiedenen Lerngruppen der Johannes-Brahms-Schule an sogenannten „Gartentagen“ mit den mühevollen Grobarbeiten begonnen: Die Grasnarbe wurde abgetragen und die Wildsträucher wurden gerodet. Finanziell unterstützt wurden wir hierbei vom Kreis Pinneberg, der Projekte mit BNE-Bezug (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) fördert, und insbesondere vom Verein der Freunde der Johannes-Brahms-Schule e. V., der uns viele Mittel zur Verfügung stellte, um u. a. einen recht ordentlichen Fundus an Gartengeräten anzuschaffen. Ohne die Unterstützung durch den Verein wäre es ganz gewiss nicht möglich gewesen, dieses Projekt umzusetzen und weiterhin tatkräftig zu gestalten.
Diese ersten Grobarbeiten wurden mit Beginn des Schuljahres 2016/17 von verschiedenen Lerngruppen fortgesetzt. Unterstützt wurden wir hierbei auch von der Stadt Pinneberg, die viele der zahlreich vorhandenen Baumstümpfe „mit großem Gerät“ für uns gerodet hat. Zu Beginn des zweiten Halbjahres wurde dann der Schulgarten im Modulangebot der Schule fest eingebunden, die Schülerinnen und Schüler pflanzten und kultivierten hier u. a. Kartoffeln, Feuerbohnen, verschiedene Kürbis- und Zucchinisorten, diverse Sommerblumen und Kräuter.
Während der Projektwoche im Sommer 2017 wurde zudem ein Hochbeet errichtet, in dem die bisher angefallen Gartenabfälle einen sinnvollen Ort fanden. Daneben wurde ein erster Nistkasten von den Schülerinnen und Schülern angefertigt und aufgehängt, es wurden Rankgitter installiert und teilweise mit verschiedenen Kiwi-Pflanzen bestückt. Schließlich wurde noch ein größeres Beet mit verschiedenen Erdbeer-Sorten angelegt – und im Herbst 2017 gab es dann auch eine recht ansehnliche erste Ernte im Schulgarten. Dank zahlreicher Stauden – teilweise richtige Raritäten – die von engagierten Eltern auf einen Aufruf hin gespendet wurden, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gartenmoduls in verschiedenen Ecken des Schulgartens Staudenbeete angelegt.
Zudem wurden seither eine „Trockenmauer“ und ein „Insektenhotel“ gebaut, weitere Obstgehölze gepflanzt und eine „Bienen-Weide“ angelegt – und auch das Bienenprojekt der Johannes-Brahms-Schule hat inzwischen seinen Platz im Schulgarten gefunden. Es gibt zwei Bienenvölker sowie zusätzlich ein Schauvolk – und sogar „Schulgarten-Honig“! Inzwischen ist der Schulgarten in das schulinterne Fachcurriculum für das Fach Biologie eingebunden und damit als Projekt auch im Biologieunterricht an der JBS fest verankert.
Das Schulgarten-Projekt leistet überdies einen Beitrag für eine „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“. Dahinter steckt der „BNE-Gedanke“, durch zukunftsfähiges bzw. nachhaltiges Handeln den Nachkommen eine intakte ökologische, soziale und ökonomische Umwelt zu hinterlassen und ihnen damit die Möglichkeit zur Beteiligung an gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen zu geben. Durch eben diese „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und die engagierte Teilnahme am Schulgarten-Projekt wird somit auch der Blick von Schülerinnen und Schülern für die Zukunft und ihre Herausforderungen geschärft.